Welche Rechte und Pflichten Du als Azubi kennen solltest

Im Rahmen einer Ausbildung kannst Du wichtige berufliche Fähigkeiten erwerben, die wichtig für die spätere Karriere sind. Um sicher ins Arbeitsleben starten zu können, solltest Du Deine Rechte und Pflichten als Azubi genau kennen.

Rechte als Azubi

Auszubildenden stehen gewisse Rechte zur Verfügung, die sie bei Bedarf in Anspruch nehmen können. Als Azubi hast Du das Recht auf eine angemessene Vergütung gemäß des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Eine faire Entlohnung stellt nicht nur eine Wertschätzung der erbrachten beruflichen Leistungen dar, sondern sorgt auch dafür, dass Azubis ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Die Vergütung sollte im Ausbildungsvertrag klar definiert sein. In der Regel hängt die Höhe der Entlohnung vom jeweiligen Ausbildungsberuf ab.

Anspruch auf Urlaub

Neben normalen Angestellten haben auch Azubis Anspruch auf Urlaub. Dabei regelt das Bundesurlaubsgesetz (BUrlG), wie hoch die Anzahl an Urlaubstagen ausfällt. Im Normalfall hast Du einen Anspruch auf 25 Arbeitstage Urlaub pro Jahr. Es ist wichtig, dass Auszubildende bei Bedarf Urlaubstage nehmen können, um sich von der Arbeit erholen zu können. Daher sollte auf diesen Anspruch keinesfalls verzichtet werden.

Überstundenregelung

Der Gesetzgeber schreibt auch die Handhabe von Überstunden vor. Die geleisteten Überstunden müssen im gesetzlichen Rahmen bleiben, um Azubis keiner übermäßigen Belastung auszusetzen. Das bedeutet, dass Du grundsätzlich nicht mehr als 40 Stunden pro Woche sowie 8 Stunden pro Tag arbeiten darfst. Zusätzlich dazu gilt, dass Überstunden entsprechend vergütet oder durch Freizeit wieder ausgeglichen werden müssen.

Kündigungsschutz

Azubis profitieren von einem besonderen Kündigungsschutz. Zwar darf der Arbeitgeber den Ausbildungsvertrag während der Probezeit kündigen, nach Ablauf der Frist aber nur noch mit einer guten Begründung. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Du die mit dem Arbeitgeber vereinbarte Ausbildungszeit auch tatsächlich abschließen kannst. Schließlich erlangst Du im Rahmen der Ausbildung wichtige berufliche Qualifikationen. Aber auch die Tätigkeit als freier Mitarbeiter kann Dir die erforderliche Erfahrung verschaffen, um später eine gute Karriere hinzulegen.

Freistellung bei Besuchen der Berufsschule

Die Berufsschule stellt einen wichtigen Bestandteil der dualen Ausbildung dar. Wenn Du eine duale Ausbildung startest, hast Du das Recht, eine Freistellung für die Teilnahme am Berufsschulunterricht zu erwirken. Dein Arbeitgeber darf Dir dies nicht verwehren. Grund hierfür ist, dass die Freistellung gesetzlich vorgeschrieben ist. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass eine umfangreiche Ausbildung gewährleistet ist. Dabei gilt das Recht auf Freistellung sowohl für Prüfungen als auch für den gewöhnlichen Unterricht.

Zeugnisanspruch

Hast Du die Ausbildung abgeschlossen, hast Du Anspruch auf die Ausstellung eines qualifizierten Berufsausbildungszeugnisses. Das Zeugnis beinhaltet wichtige Informationen hinsichtlich der im Rahmen der Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Ein gutes Zeugnis ist von entscheidender Bedeutung, da es nicht nur die geleistete Arbeit anerkennt, sondern auch den Einstieg ins Arbeitsleben erheblich erleichtern kann.

Pflichten als Azubi

Während der Ausbildungszeit haben Auszubildende nicht nur Rechte, sondern auch gewisse Pflichten, die erfüllt werden müssen.

Engagement und Bereitschaft, zu lernen

Eine Pflicht von Azubis ist die aktive Beteiligung am Ausbildungsprozess. Das bedeutet, dass Du die Bereitschaft mitbringen musst, im Betriebsalltag zu lernen und Dich dabei auch neuen Herausforderungen stellen musst. Zudem ist die aktive Teilnahme am Berufsschulunterricht erforderlich.

Pünktlichkeit und Einhaltung der Arbeitszeiten

Die betriebliche Ausbildung geht mit klaren Strukturen einher, die Azubis beachten müssen. Dementsprechend gehört es zu Deinen Pflichten, die mit dem Arbeitgeber vereinbarten Arbeitszeiten einzuhalten und stets pünktlich zur Arbeit zu erscheinen.

Ordentliche Ausführung der Aufgaben

Im Rahmen der Ausbildung musst Du Aufgaben gewissenhaft und sorgfältig erledigen. Dabei gilt diese Pflicht sowohl für praktische Tätigkeiten im Unternehmen als auch für schulische Aktivitäten.

Respektvoller Umgang

Da sich ein respektvolles Miteinander positiv auf das Betriebsklima und somit auch auf die Zusammenarbeit untereinander auswirkt, solltest Du nicht nur gegenüber Deinen direkten Vorgesetzten respektvoll sein, sondern auch bei der Interaktion mit Kollegen.

Aktive Mitwirkung und Vertraulichkeit

Azubis müssen sich aktiv an Prüfungen beteiligen und konstruktives Feedback annehmen. Schließlich dienen Prüfungen auch der persönlichen Weiterentwicklung. In bestimmten Berufen hast Du als Azubi Zugang zu sensiblen Daten, sodass ein vertraulicher Umgang mit diesen Informationen verpflichtend ist. Es gilt Datenschutzbestimmungen einzuhalten, da dies nicht nur ein Zeichen von Professionalität ist, sondern auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird.

Ausbildungsvertrags-Vorlage

Viele Unternehmen setzen auf eine Vorlage für einen Ausbildungsvertrag, um sich nicht die Mühe machen zu müssen, jedes Mal manuell einen Arbeitsvertrag aufsetzen zu müssen. Du kannst Dich daher schon im Vorfeld mit solchen Vorlagen beschäftigen, um Dein Verständnis davon, was in einen Ausbildungsvertrag gehört und was dort nicht stehen sollte, zu verbessern. Je besser Dein Verständnis solcher Verträge ist, desto eher kannst Du einschätzen, ob der Vertrag Deine Interessen und Bedürfnisse widerspiegelt.